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Forum Justizvollzug

Wie (a)sozial ist Justizvollzug? Das sechste Forum Justizvollzug, das am 22. und 23. November 2023 in Aarau stattfindet, ist dem Thema der sozialen Beziehungen im Justizvollzug gewidmet.


22. November 2023
Kultur und Kongresshaus Aarau, Schlossplatz 9, 5000 Aarau

Im Freiheitsentzug sind die inhaftierten Personen in ihren Beziehungen zur Aussenwelt, sei es zu Familie und Freunden oder dem Ausbildungs- und Berufsleben, stark eingeschränkt. Gleichzeitig müssen sie sich in einem neuen Beziehungsnetz zurechtfinden und ihren Alltag mit Personen teilen, welche sie sich nicht selbst ausgesucht haben: Die Fachleute des Justizvollzugs und die mitinhaftierten Personen. Auch im Übergang in die Freiheit stellt die Pflege von alten und der Aufbau von neuen sozialen Beziehungen ein wichtiger Faktor für die Wiedereingliederung und Rückfallprävention dar.

Die Beziehungen der inhaftierten Personen mit der Innen- und Aussenwelt sind für das System des Justizvollzugs eine zentrale Herausforderung: Wie können die sozialen Beziehungen zu den Angehörigen erhalten werden? Welche Unterstützung benötigen Personen, die über keine oder wenig Beziehungen nach Draussen verfügen? Was kann man tun, um konflikthafte Beziehungen von und unter inhaftierten Personen zu vermeiden? Und wie schafft man ein professionelles Netzwerk, damit Entlassung und Wiedereingliederung optimal vorbereitet sind?

Das Forum Justizvollzug 2023 stellt die Perspektive der inhaftierten Person in den Mittelpunkt. Es soll zum Nachdenken darüber anregen, was die professionellen Akteure zur Stärkung der sozialen Beziehungen als wichtiger Faktor der Reintegration beitragen können. Für den stationären Vollzugskontext sollen der Erhalt und Wiederaufbau von Beziehung zu Angehörigen und Nahestehenden, die Möglichkeiten von Privat- und Intimleben sowie der soziale Empfangsraum im Herkunftsland thematisiert werden. Auch die häufige Erosion der Aussenbeziehungen bei langen Haftstrafen oder stationären Massnahmen sind Teil der Diskussion. Für den ambulanten Vollzugskontext geht es insbesondere um die Bedeutung von beruflichen Massnahmen für die Förderung der Autonomie und Eigenverantwortung der strafverurteilten Personen.

Wir freuen uns auf die persönliche Begegnung mit Ihnen. Bitte reservieren Sie sich bereits heute diese zwei Tage in Ihrer Agenda.

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