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Klage gegen Shell wegen Umweltschäden im Nigerdelta

10.05.2012

In seinem mit Spannung erwarteten Entscheid im Fall Kiobel v. Royal Dutch Petroleum Co hat der amerikanische Supreme Court eine Anwendung des Alien Tort Statute (ATS) auf den extraterritorialen Sachverhalt verneint. Auf der Grundlage des Alien Tort Claims Act, ein Gesetz aus dem Jahr 1789, hatten Anwohner von Erdölfeldern im Nigerdelta gegen Shell geklagt, weil sie durch die grossen mit der Erdölgewinnung verbundenen Umweltschäden unter anderem in ihren Menschenrechten verletzt wurden. Da der Supreme Court in seinem Urteil wichtige Fragen im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen, u.a. durch transnationale Unternehmen, unbeantwortet lässt, ist die künftige Rolle des ATS weiterhin nicht abschliessend geklärt.