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Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz - aktuelle Studie und Ratgeber

04.01.2010

 

Sexuelle Belästigung ist für viele Arbeitsnehmende ein Teil ihres Arbeitsklimas oder zumindest ein dunkles Kapitel ihrer Laufbahn. Die erste nationale Studie zu diesem Thema hat 2009 gezeigt, dass rund jede/r zweite Erwerbstätige in der Schweiz mit sexueller Belästigung bei der Arbeit direkt oder indirekt in Berührung gekommen ist. Für Betroffene gibt es mehrere Ratgeber - der aktuellste ist derjenige der Gewerkschaft UNIA, welcher in mehreren Sprachen verfügbar ist. Darüberhinaus bietet die UNIA auf ihrer Website übersichtliche Informationen zum Thema.

Zitat aus der entsprechenden Website von UNIA:

«Die Studie vom EBG und Seco hat ermittelt, dass (...) 10,3% der befragten Frauen und 3,5% der befragten Männer mit sexueller Belästigung konfrontiert waren. Betrachtet man das gesamte Erwerbsleben, so werden 28,3% der Frauen und 10% der Männer mindestens einmal sexuell belästigt. Viel höher sind die Zahlen für potenziell belästigendes Verhaltens, wovon sich der oder die Arbeitnehmende aber nicht unbedingt belästigt gefühlt haben muss. 54,8% der Frauen und 48,6% der Männer berichten von erlebten Verhaltensweisen in ihrem Erwerbsleben, das potenziell sexuell belästigend sein könnte.
Vor diesem Hintergrund ist es erschreckend, dass zwei Drittel der für den Evaluationsbericht zum Gleichstellungsgesetz befragten Unternehmen keine Massnahmen gegen sexuelle Belästigung getroffen haben. Dies erstaunt, da 97% der befragten Unternehmen wissen, dass die Arbeitgeber durch das GlG gesetzlich verpflichtet sind, ihre Arbeitnehmer vor sexueller Belästigung zu schützen.
Nach der Lohnungleichheit ist sexuelle Belästigung die zweithäufigste Diskriminierungsform, die vor den Schlichtungsbehörden und den Gerichten beklagt wird. Betrachtet man die öffentliche Hand und die Privatwirtschaft separat, so ist die sexuelle Belästigung bei letzterer mit 40% die am häufigsten beklagte Diskriminierungsform.»

Dokumentation