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Verletzungen der Arbeitsrechte in chinesischen Spielzeugfabriken

17.06.2005

Nach der Veröffentlichung der Ergebnisse eines neuen Berichtes über Ausbeutung in chinesischen Spielzeugfabriken, der im Mai 2005 veröffentlicht wurde, soll die Spielwarenindustrie ‚rot vor Scham’ werden, so die Internationale Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter-Vereinigung (ITBLAV). Die ITBLAV besteht aus 220 Mitgliedsorganisationen in 110 Ländern mit einer vereinigten Mitgliedschaft von 10 Millionen Arbeitern. 

«Easy to Manage» heisst der Bericht von Fair Trade Center und SwedWatch, und er zeigt ernsthafte Verstösse gegen die Rechte der Arbeitnehmenden in chinesischen Fabriken, die für Skandinavien und für internationale Spielzeugfirmen arbeiten. Der Bericht prüft die Arbeitsbedingungen in neun Fabriken in China.

ITBLAV-Generalsekretär Neil Kearney hierzu: «China produziert heute 75% der Spielwaren in der ganzen Welt. Aber ist China wirklich ein Land, mit dem man moralisch einwandfreie Geschäfte machen kann, wenn acht von neun Produzenten alle denkbaren Gesetzen brechen und sieben von neun lügen, dass sich die Balken biegen, und ein Betrugsnetz aufgebaut haben, um die Ausbeutung ihrer Beschäftigten in die Länge zu ziehen?»

«Die grossen Spielwarenproduzenten sind ihren Kunden gegenüber nicht aufrichtig. Jedes Jahr gibt die Spielwarenindustrie Milliarden von Dollars am Marketing ihrer Produkte aus. Aber hinter diesem Bild einer Traumwelt versteckt sich eine ganz andere Realität, in der das Spielzeug durch Arbeiterinnen und Arbeiter gemacht wird, die oft 14 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche unter entsetzlichen Arbeitsbedingungen schuften müssen. (...) Die chinesische Regierung muss sich die Sache zu Herzen nehmen und das Arbeitsrecht umsetzen. Die Spielwarenfirmen müssen auch dringend Massnahmen treffen und die Industrie umstellen. Wenn dies nicht – schnell – passiert, müssen sich Eltern ernsthaft fragen, ob sie wirklich wollen, dass ihre Kinder mit Spielzeug spielen, das mit Blut befleckt ist.»