06.03.2009
Eine Evaluation des Gleichstellungsgesetzes vor drei Jahren hat gezeigt, dass in vielen Unternehmen Frauen immer noch deutlich weniger verdienen als Männer, obwohl Lohngleichheit in der Schweizerischen Verfassung verankert ist. Nun will eine neue Initiative des Bundes und Sozialpartnern versuchen, diese Ungleichheit auf freiwilligem Wege auszugleichen. Mit der Teilnahme an dem sogenannten «Lohngleichheitsdialog» verpflichtet sich das jeweilige Unternehmen, sein Lohnsystem auf allfällige Lohndiskriminierungen zu überprüfen und diese auszumerzen. Gestützt wird diese Überprüfung auf ein vom Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann entwickeltem Programm «Logib».
Wirkung ist fraglich
Da es sich bei dieser Initiative aber um ein freiwilliges Engagement der einzelnen Firmen handelt, ist unklar, ob ein solcher Dialog tatsächlich Änderungen in der Arbeitwelt bewirken kann. Denn Unternehmen, die sich bis jetzt nicht gross um faire Lohnzahlungen für alle gekümmert haben, werden wahrscheinlich auch bei dieser Initiative nicht mitmachen.
Equal Pay Day
Am 10. März 2009 wurde erstmals auch in der Schweiz der internationale Tag der Lohngleichheit (International Equal Pay Day) durchgeführt. Den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 10. März müssen Frauen zusätzlich arbeiten, um den gleichen Lohn wie Männer zu erhalten. Das bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 19% weniger verdienen als Männer.
- Lohndiskriminierung zwischen Frauen und Männern beseitigen
Medienmitteilung, Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann, 2. März 2009 - Dialog statt Diktat - Bund und Sozialpartner gemeinsam gegen Lohndiskriminierung
NZZ, 2. März 2009 (pdf, 2 S.) - Frauen verdienen weiterhin weniger
Swissinfo, 10. März 2009
Weitere Informationen
- WEF-Bericht: Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern in der Schweiz massiv
Artikel auf humanrights.ch, November 2007