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Appell gegen Menschenhandel

06.04.2006

Am Internationalen Tag der Frau 2006 in Bern haben Bundesrätin Micheline Calmy-Rey und Parlamentarierinnen aller wichtigen Parteien einen Appell an die Internationalen Organisationen und Instanzen zur konsequenten Bekämpfung von Menschenhandel lanciert.

Der Appell solle mit möglichst viel Unterschriften an den UNO-Generalsekretär Kofi Annan, an den Europarat, die OSZE und weitere internationale Instanzen geschickt werden, schreiben die Initiantinnen in einer Mitteilung vom 20. März. Der Text der Deklaration ist zusammen mit einem Unterschriftenbogen online verfügbar (Link siehe weiter unten).

Auch in der Schweiz werden ausländische Frauen gehandelt wie Waren und teilweise unter brutalsten Bedingungen zur Prostitution gezwungen. Dies zeigt eine Meldung der Bundespolizei von Ende März. In einer internationalen Aktion gelang es den Schweizer Behörden einen Menschenhändlerring, der im Kanton Solothurn seinen Sitz hatte, zu zerschlagen. Die Mitglieder des Rings, unter ihnen offenbar ein 58jähriger Schweizer, hatten Frauen aus Brasilien mit dem Versprechen, sie könnten hier als Hotelangestellte arbeiten, in die Schweiz gelockt. Kaum waren sie in Zürich gelandet, wurden ihnen jedoch die Pässe abgenommen und sie wurden mit Gewalt während 16 bis 18 Stunden pro Tag zur Prostitution gezwungen. Die Verantwortlichen in der Schweiz und in Brasilien wurden am 28. März 2006 festgenommen, gegen sie läuft ein Verfahren.

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