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Kinderarbeit in Kakaoplantagen - auch für Schweizer Schokolade

22.12.2008

In Kakaoplantagen, insbesondere in Westafrika, arbeiten geschätzte 250'000 Kinder unter schlimmsten Bedingungen. Sie müssen 12 - 16 Stunden am Tag arbeiten, hausen in erbärmlichen Verschlägen, teilweise werden sie sogar als Sklaven gehalten. Dieser Skandal ist seit langem bekannt, doch setzen sich nur die wenigsten Schokoladeproduzenten für eine Verbesserung dieser Umstände ein. Bereits in 2001 wurde das sogenannte Harkin-Engel-Protokoll verabschiedet, dass eine ethische Produktion von Kakao frei von ausbeuterischer Kinderarbeit vorsah, doch bis heute sind keine wirklichen Fortschritte erzielt worden.  

Dossier über Schokoladenproduzenten

Nun hat die Erklärung von Bern (EvB) ein sehr informatives Dossier zusammengestellt, mit Informationen über alle Schokoladenproduzenten in der Schweiz und ihren ethischen Prinzipien. Die EvB verschickte als Teil ihrer Kampagne eine Umfrage an alle Produzenten. Dabei stellte sich heraus, dass Chocolats Halba, die ihre Fairtrade-Schokolade über Coop vertreiben, das einzige Unternehmen ist, das die Wahrnehmung seiner sozialen Verantwortung und das Engagement in Nachhaltigkeit glaubhaft und transparent darstellte. Über die Webseite der EvB kann man an einer Postkartenaktion teilnehmen, um herauszufinden, in welcher Schokolade Kinderarbeit steckt. 

Keine Besserung in Sicht

Wie ein Artikel auf Infosperber mit Bezug auf einen aktuellen Dokumentarfilm berichtet, sind bis Ende 2012 trotz gegenteiliger Propaganda der involvierten transnationalen Unternehmen keine substanziellen Verbesserungen beobachtbar.