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Bund diskriminiert Italienischsprachige in Stellenangeboten (SR 1/06)

18.03.2005

Der Ständerat hat in der Frühjahrssession 2006 die Motion «Sprachliche Diskriminierungen in Stellenausschreibungen des Bundes» von Nationalrätin Chiara Simoneschi-Cortesi (CVP, TI) als Zweitrat behandelt und den Vorstoss angenommen.

Der Bundesrat erhält den Auftrag, jegliche Diskriminierung der italienischen Sprache bei der Ausschreibung von Bundesstellen zu beseitigen. Insbesondere sollen die Weisungen über die Förderung der Mehrsprachigkeit in der Bundesverwaltung aus dem Jahre 2003 beim Verfassen von Stelleninseraten vollumfänglich eingehalten werden. Die Unterzeichnenden der Motion (die gesamte Tessiner Delegation) hatten festgestellt, dass von zehn Kaderstellen, die am 15. März 2005 in «Die Stelle» ausgeschrieben wurden, lediglich fünf das Italienische nicht direkt diskriminierten und demnach akzeptabel waren. Die anderen fünf Stellenausschreibungen seien dagegen augenfällig diskriminierend: Das Italienische werde nie erwähnt.

Der Nationalrat hatte der Motion in der Herbstsession 2005 zugestimmt.