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Minderjährige Hausangestellte in der Schweiz

30.10.2004

Eine Studie im Auftrag von Terre des Hommes Schweiz (TdhS) zeigt, unter welchen Bedingungen minderjährige Hausangestellte arbeiten. Die Autorin befragte sechs illegal als Hausmädchen arbeitende Mädchen aus den Ländern Nigeria, Brasilien, Peru, Bolivien, Ecuador und aus der Türkei. Die Arbeitgeber der befragten Mädchen sind schweizerische, ausländische und binationale Familien der Unter- und Oberschicht. 

Moderne Sklaverei

Die TdhS-Studie zeigt auf, dass die Mädchen unter zwangsarbeitsähnlichen Bedingungen arbeiten. Als Extrembeispiel wird der Fall einer 17-jährigen Peruanerin geschildert. Sie erhielt vom Arbeitgeber weder einen festen Platz zum Schlafen, noch ein regelmässiges Gehalt und war sexueller Gewalt ausgesetzt.

Verurteilung

Nicht nur minderjährige Frauen sind von Ausbeutung betroffen. Einen konkreten Fall beurteilte vor kurzem das Bundesgericht. Dabei ging es um einen UNO-Funktionär aus Ghana, der eine junge Frau aus seiner Heimat in Genf beschäftigte. Die 22-Jährige musste 50 Stunden pro Woche arbeiten und konnte auf ihr Lohnkonto nicht zugreifen, weil der Arbeitgeber ihre Identitätspapiere nicht aushändigte.

Forderungen

TdhS fordert, dass geregelte Arbeitsbedingungen geschaffen werden. An einer Tagung äusserten Vertreterinnen aus dem Süden die Hoffnung, dass eine öffentliche Sensibilisierung und konkrete Angebote von Beratungsstellen den Zugang zu Betroffenen in der Schweiz ermöglichen könnten.

  • Fazit von Terre des hommes Schweiz zur Veranstaltung vom
    21. Oktober 2004 (online nicht mehr verfügbar)