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Vor dem EGMR gewonnen – und was danach? Der Fall Klimaseniorinnen

15.09.2025

Videoaufzeichnung des Workshops mit Georg Klingler, Evelyne Schmid und Stephan Schlegel vom 9. September 2025

Zum Inhalt des Workshops

GEORG KLINGLER – Kampagnenleiter bei Greenpeace Schweiz, Vorstandsmitglied der Klima-Allianz und einer der Architekten des «Falles der Klimaseniorinnen» – schildert die Ereignisse rund um das Verfahren chronologisch seit Beginn der Kampagne vor rund 10 Jahren bis heute, eineinhalb Jahre nach Ergehen des Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte EGMR (ab Minute 4:26). Er macht eine Einordnung des Urteils aus zivilgesellschaftlicher Sicht, insbesondere dessen Resonanz und Impact (ab Minute 39:22) und schätzt die Rolle sowie Handlungsmöglichkeiten der Zivilgesellschaft bei der Umsetzung des Urteils ein (ab 1:03:13). 

EVELYNE SCHMID – Professorin für Völkerrecht an der Universität Lausanne – erläutert die Möglichkeit einer sogenannten Dritt-Parteien-Intervention bei einem Verfahren vor dem EGMR (ab Minute 21:54). Sie selber hat im Fall der Klimaseniorinnen zusammen mit Prof. Véronique Boillet (Universität Lausanne) eine Drittparteien-Intervention eingereicht. Sie beschreibt das Vorgehen, Ziel und Inhalt dieser Intervention. Sie diskutiert die Rolle der Wissenschaft in Zusammenhang mit solchen Verfahren und geht dabei im Besonderen auf das im Juli 2025 veröffentlichte Gutachten des Internationalen Gerichtshofs (IGH) zu den völkerrechtlichen Verpflichtungen der Staaten in Zusammenhang mit dem Klimawandel, ein (ab Minute 47:47). Schliesslich beschreibt sie auf der Basis der Erkenntnisse aus einem aktuellen Nationalfondsprojekt die Hürden, welche sich bei der Umsetzung von internationalen Verpflichtungen ganz konkret in den Kantonen und auf Gemeindeebene zeigen (ab 1:07:51).

STEPHAN SCHLEGEL – Direktor der Schweizerischen Menschenrechtsinstitution (SMRI). Die SMRI ist seit Mai 2023 im Aufbau. Der Fall der Klimaseniorinnen war eines der ersten Ereignisse, zu dem die SMRI öffentlich Stellung bezogen hat. Stephan Schlegel erklärt die Gründe dafür und schildert das Vorgehen bei der Eingabe einer sogenannten 9.2.-Intervention an das Ministerkomitee des Europarats (ab Minute 28:41). Neben der Zivilgesellschaft hat auch die SMRI eine solche 9.2.-Intervention eingegeben. Er erläutert die Rolle, die die SMRI bei der Eingabe und Umsetzung solcher Verfahren einnehmen kann (ab Minute 59:26) und gibt seinerseits eine Beurteilung davon ab, welches die wichtigsten Hürden bei der Umsetzung von Urteilen des EGMR sind (ab 1:12:46).

Weitere Dokumentation zum Fall der Klimaseniorinnen und zum Thema Klima und Menschenrechte bei humanrights.ch

  • Falldokumentation «Klimaseniorinnen» inkl. detaillierte Chronologie auf humanrights.ch
  • Urteilsanalyse zum EGMR-Urteil «Klimaseniorinnen» aus menschenrechtlicher Sicht
  • Forderungen an eine menschenrechtsorientierte Klimapolitik (Positionspapier der NGO-Plattform Menschenrechte Schweiz)


Folgen des Podcasts «Artikel Sieben» zum Thema Klima und Menschenrechte / Klimaklagen

  • «Hitzewellen und das Recht auf Leben» – Folge 6 des Podcasts «Artikel Sieben» (23. Februar 2024) mit Cordelia Bär, der Anwältin der Klimaseniorinnen 
  • «Was Zement mit den Menschenrechten zu tun hat» – Folge 12 des Podcasts «Artikel Sieben» (29. November 2024) mit Johannes Wendland, der für das HEKS die vier Bewohner*innen von Pari in der ersten Klimaklage der Schweiz unterstützt

kontakt

Marianne Aeberhard
Leiterin Projekt Zugang zum Recht / Geschäftsleiterin

marianne.aeberhard@humanrights.ch
031 302 01 61
Bürozeiten: Mo/Di/Do/Fr

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