Entwicklung des Projektdesigns
Mit dem klaren Nein gegen die «Selbstbestimmungs-Initiative» im November 2018 konnte der Verein Dialog EMRK (Trägerverein der Kampagne Schutzfaktor M) einen heftigen Angriff auf die Menschenrechte abwehren. Im März 2019 fusionierte der Verein mit humanrights.ch, woraus das neue Projekt «Zugang zum Recht» entstand. Ziel davon ist, den Menschenrechtsschutz auch für die Zukunft zu stärken. Mit verschiedenen Angeboten sollen auf unterschiedlichen Ebenen die Hürden für den Zugang zum Recht weiter abgebaut werden:
- Information über die Rechte
- Niederschwelliger Zugang zu (Rechts-)Beratungsstellen
- Professionalisierung der Praxis des Menschenrechtsschutzes durch Bildung und Vernetzung
- Identifikation von Lücken im Menschenrechtsschutz und Lobbying für deren Schliessung
- Analyse der aktuellen Rechtsprechung auf mögliche Ungleichbehandlungen im Zugang zum Recht
In der Konzeptionsphase zwischen Januar und August 2019 erfolgte mittels diverser Gespräche, einer Podiumsdiskussion und zwei Roundtables eine Bedarfsabklärung. Diese bildete die Basis für die Entwicklung des Projektdesigns sowie von fünf Teilprojekten. Ein teilprojektübergreifender Schwerpunkt ist die Stärkung der Kommunikationsarbeit, das heisst der Aufbau von Ressourcen und Know-How innerhalb der Organisation humanrights.ch.
Das Gesamtprojekt umfasst die folgenden fünf Teilprojekte:
- Teilprojekt «Monitoring des Zugangs zum Recht»
Dokumentation und Information zu drohender und faktischer Ungleichbehandlung beim Zugang zum Recht für gewisse Personen und Personengruppen - Teilprojekt «Triage: Vermittlung von (Rechts)beratung»
Professionalisierung des Triageservices sowie Lobbying zur Schliessung von Lücken Angebot an (Rechts)beratungs- und Ombudsstellen - Teilprojekt «Niederschwellige Rechtsberatung für Gefangene»
Ausbau des bereits bestehenden Beratungsangebots (Hotline) für Gefangene auf die ganze Schweiz - Teilprojekt «Tagung Praxis des Menschenrechtsschutzes»
Vernetzung und Förderung des Austauschs von Fachpersonen und Organisationen sowie Entwicklung von best practices und Praxisanleitungen - Teilprojekt «Strategische Prozessführung»
Aufbau einer Anlaufstelle zur Unterstützung von strategischen Prozessen
Finanzierung des Projekts
Die Anschubfinanzierung für die Konzeptionsphase sowie einen Anteil an das erste Projektjahr stammt aus der Fusion zwischen humanrights.ch und dem Verein Dialog EMRK. Das nach Abschluss der Konzeptionsphase erfolgte Stiftungsfundraising war leider zu wenig erfolgreich, um ab dem 1.1.2020 das gesamte Projekt umzusetzen. Deswegen werden in einem ersten Schritt nur zwei Teilprojekte realisiert. Gleichzeitig werden über die nächsten Jahre weitere institutionelle Gelder angeworben und insbesondere auch ein Gönner*innennetz auf- sowie der Mitgliederstamm ausgebaut, um mittelfristig die Struktur des Projekts zum grössten Teil aus eigenen Mitteln tragen zu können.
Im Januar 2020 startete der Aufbau der «Anlaufstelle für strategische Prozesse». Im Herbst 2020 wird die Planung für eine Tagung «Praxis des Menschenrechtsschutzes» aufgenommen, die 2021 erstmals stattfinden soll.
kontakt
Marianne Aeberhard
Leiterin Projekt Zugang zum Recht / Geschäftsleiterin
marianne.aeberhard@humanrights.ch
031 302 01 61
Bürozeiten: Mo/Di/Do/Fr