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Codes of Conduct sind ein Geschäft

02.10.2003

Sergio Chávez sagt von sich: „Ich bin Salvadorianer. Früh habe ich angefangen, mit Gewerkschaften in El Salvador zu arbeiten, vor allem mit der Gewerkschaft der TelefonarbeiterInnen. Während des Krieges habe ich für sie in Europa Informations- und Spendenarbeit gemacht. Nach Unterzeichnung der Friedensverträge 1992 bin ich nach El Salvador zurückgekehrt, wo ich zunächst mit einer NRO im Bereich informeller Ausbildung gearbeitet habe. Seit 1998 arbeite ich für das National Labor Committee (NLC), eine NRO in New York, die sich um das Thema Menschen- und Arbeitsrechte in den Maquilas kümmert.

In einem Interview meint Sergio Chávez: „Das ist eine neue Industrie geworden, in der verdient wird. Die Globalisierung bedeutet „carrera hacia el fondo“ – Abwärtsspirale: Die Länder konkurrieren darum, die niedrigsten Löhne, die meisten Steuerbefreiungen usw. anzubieten. Das ist ein Teil des ganzen Modells, und es ist sehr schwierig, so was mit Kämpfen, wie sie die Anti Sweatshop-Bewegung führt, zu verändern, weil es ein strukturelles Problem ist. Und jetzt steht die große Bedrohung China vor der Tür: Dort gibt es die absolut niedrigsten Löhne, 10 US-Cent die Stunde. Und die Chinesen haben gesagt, wenn die Löhne an der Küste stiegen, würden sie die Sonderwirtschaftszonen weiter ins Landesinnere verlegen.“

  • Lesen Sie das ganze Interview mit Sergio Chávez, Gewerkschafter in El Salvador (online nicht mehr verfügbar),
    von Eduard Fritsch, in: ila 268, Schwerpunkt Transnationale Konzerne und die Menschenrechte, September  2003, Interview vom Juli 2003
  • Informationsstelle Lateinamerika (ila)