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UPR-Länderexamen zur Schweiz vom 8. Mai 2008

09.05.2008

Am 8. Mai 2008 war eine zwanzigköpfige Delegation unter Leitung von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey von den Mitgliedern der UPR-Arbeitsgruppe des UNO-Menschenrechtsrates zur Menschenrechtssituation in der Schweiz befragt worden. Die Vertreter/innen von zahlreichen Staaten haben sich zu Wort gemeldet und ihre Fragen und Bemerkungen zur Schweizer Menschenrechtspolitik angebracht. Zuvor hatte Bundesrätin Micheline Calmy-Rey den Schweizer Staatenbericht vorgestellt und die schweizerische Menschenrechtspolitik verteidigt, insbesondere gegenüber drei kritischen Punkten, welche als Resultat einer Konsultation schweizerischer NGO in den Anhang des Schweizer Staatenberichts aufgenommen wurden.

  • Discours de la Conseillère fédérale Micheline Calmy-Rey
    Rede vor der UPR-Arbeitsgruppe des Menschenrechtsrats, 8. Mai 2008
    (pdf, 7 S.) (online nicht mehr verfügbar)

Thematisierte Schwachstellen

Die von den Staaten angeschnittenen Themen deckten sich teilweise mit den von der Schweizer NGO-Koalition identifizierten Schlüsselthemen. Insbesondere wurde das Fehlen einer nationalen Menschenrechtsinstitution in der Schweiz angesprochen. Auch die mangelhafte Antidiskriminierungsgesetzgebung und ausstehende Ratifizierungen von Menschenrechtsinstrumenten wurden bemängelt.

Ausserdem haben die Staaten den Umgang mit Migranten/innen in Frage gestellt und insbesondere Vorfälle und Tendenzen im Bereich der Fremdenfeindlichkeit und des Rassismus angesprochen. So haben mehrere Staaten die aktuelle Einbürgerungsinitiative der SVP und die damit verbundene Plakatwerbung kritisiert.

Der Bericht der UPR-Arbeitsgruppe zur Schweiz mit den Empfehlungen der Staaten wird am Dienstag, 13. Mai 2008 verabschiedet und muss dann in der Junisession vom Menschenrechtsrat genehmigt werden.

NGO-Koalition zufrieden 

Im Anschluss an die Sitzung der Arbeitsgruppe hat die Schweizer NGO-Koalition den konstruktiven Dialog und die daraus resultierenden Empfehlungen begrüsst. 

Medienberichte zum Dialog vom 8. Mai 2008

Weiterführende Informationen