Obwohl die meisten arabischen Länder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte im Zuge ihrer Unabhängigkeit oder beim Eintritt in die Vereinten Nationen unterzeichnet haben, steht die AEMR in vielen Staaten des Nahen Ostens und Nordafrika in Kritik.
Diese Kritik hat nicht nur politische Bewegründe, sondern auch ideologische. Viele Regierungen und Geistliche im arabischen Raum kritisieren den universellen Charakter der Menschenrechte. Die durch die Vereinten Nationen verabschiedeten Menschenrechte verstehen sie als Produkt rein westlicher Werte, von welchen nicht alle im islamischen Kulturraum ein und dieselbe Geltung haben. So werden die familiären Rechte in der arabischen Kultur anders interpretiert, als es die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vorgibt, wodurch diese den realen Lebensumständen in vielen arabischen Ländern widerspricht.
Um diesen Umstand Abhilfe zu verschaffen, erarbeiteten die arabischen Staaten Alternativen zur Universellen Erklärung der Menschenrechte: Die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam und die Arabische Charta der Menschenrechte.